Konflikte gehören zu unserer Gesellschaft - ob auf internationaler Ebene zwischen Staaten, in der Politik, in der Zivilgesellschaft zwischen Unternehmen, am Arbeitsplatz oder in der Familie. Unsere Gesellschaft braucht den Konflikt, aber in Form eines konstruktiven Dialogs. Um aus destruktiven Konflikten einen konstruktiven Dialog zu machen, braucht man Fähigkeiten, um ihn in verschiedenen Bereichen zu initiieren: am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Nachbarschaft und in der Gemeinde.
Mediationsausbildung
Um Experten auf dem Gebiet der Konfliktlösung auszubilden, werden in Mediationsausbildungen entsprechende Kompetenzen vermittelt und trainiert. Die Ausbildung zum Mediator wird in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt - auch in Europa - angeboten.
Mediatoren werden in einer Sprache und einem Land ausgebildet. Die Mediation findet jedoch nicht nur in einer Sprache, einer Kultur und einem Land statt.
Erasmus+ Projekt
Die Europäische Union finanziert im Rahmen eines Erasmus+-Projekts eine einzigartige, innovative Initiative mit der Vision und dem Ziel, europäische Mediatoren auszubilden. Die Idee ist, dass Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Ländern gemeinsam lernen, sich in einem vielfältigen Umfeld mit unterschiedlichen Sprachen, Kulturen, Erfahrungen und Erkenntnissen austauschen und dann gemeinsam an länder- oder kulturübergreifenden Konflikten arbeiten können. Vielfalt wird als eine Ressource verstanden, aus der künftige europäische Mediatoren schöpfen und verstehen lernen können - im Austausch miteinander.
Projektpartner
Initiiert und beantragt wurde das Projekt von Dr. Andrea Hartmann-Piraudeau, Geschäftsführerin von KONSENS, Muttergesellschaft von International Mediation Campus), Mediator und Ausbilder: "Position gegen Position bedeutet Eskalation. Um einen konstruktiven Dialog und eine selbstbestimmte Konfliktlösung zu initiieren, brauchen wir Fähigkeiten und Techniken. Diese sind uns nicht in die Wiege gelegt, wir neigen dazu, zu raten statt zuzuhören und zu argumentieren statt zu verstehen. In einer Mediationsausbildung lernt man u.a. dies - für mich ein wichtiger Schritt zur Konfliktprävention auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen und in Europa von großer Bedeutung."
KONSENS(Muttergesellschaft des International Mediation Campus) ist die führende Einrichtung des Erasmus+ Projekts und arbeitet mit Mediationsinstituten aus den Niederlanden, Polen, Ungarn, Portugal, Italien und Irland zusammen, um eine europäische Mediationsausbildung zu schaffen: Hungary Foundation and Mediation Centre, Ungarn; Associozione Med.Dia.Re., Italien; Dialogue BV, Niederlande; Centuri Mediacji Partners, Polska, Polen; ICFML, Portugal; Centre of Arbitration and Mediation of Europe (CAME), Italien; Mediators' Institute of Ireland (MII), Irland; Universität der Bundeswehr, Deutschland. Unterschiedliche Inhalte, Rechtslagen, Formate und Fachkenntnisse aus 7 verschiedenen europäischen Ländern schaffen ein neues europäisches Format für die Ausbildung von Experten in Mediation und Konfliktlösung.
Europäische Mediationsausbildung
Die Ausbildung umfasst 160 Stunden. Jedes Modul findet in einem anderen Mediationsinstitut statt: Amsterdam, Warschau, Stuttgart, Lissabon, Budapest, Turin. Jeder Partner nimmt an einem der 6 Module teil und konzentriert sich auf bestimmte Themen, die durch Online-Einheiten und persönliche Sitzungen in einem hybriden Kursformat vermittelt werden. Ausbilder aus allen 6 Ausbildungsinstituten unterrichten. Das erste und das letzte Modul sind Pflichtveranstaltungen vor Ort. Alle anderen Präsenzveranstaltungen können auch online verfolgt werden.
Im Mai 2022 startete das Pilotprojekt mit den Pionieren und ersten europäischen Mediatoren. Modul 1 fand in Amsterdam statt, Modul 2 in Warschau und Modul 3 wird bei Consensus in Stuttgart abgehalten. Die Teilnehmer kommen aus 10 verschiedenen europäischen Ländern und wurden in einem komplexen Auswahlverfahren ausgewählt. Die Gruppe ist in ihrer Vielfalt einzigartig: Ob Alter, Kultur, Sprache, Beruf oder Erfahrung, 25 Personen aus ganz Europa kommen zusammen, um miteinander und voneinander zu lernen.
Dieses von der EU geförderte Projekt leistet einen wichtigen Beitrag für die europäische Gemeinschaft und Gesellschaft: Nach Abschluss der Ausbildung können unsere europäischen Mediatoren als Co-Mediationsteams zusammenarbeiten und sich mit Konflikten befassen, für die das Verständnis verschiedener Sprachen oder Kulturen erforderlich ist. Beispiele sind grenzüberschreitende Konflikte oder Konflikte in interkulturellen Teams.
Reise durch Europa, um europäischer Mediator zu werden
- Modul 1: Einführung "Konflikte", Kommunikationstechniken
- Amsterdam, Niederlande - vor Ort
- 19. bis 21. Mai 2022 (3 Tage)
- Modul 2: Grundsätze und Phasen der Mediation
- Warschau, Polen - hybrid
- 23. bis 25. Juni 2022 (3 Tage)
- Modul 3: Positionen vs. Interessen, Mediationstechniken
- Stuttgart, Deutschland - hybrid
- 21. bis 23. Juli 2022 (3 Tage)
- Modul 4: Entwicklung von Optionen, Lösungen und Vereinbarungen
- Lissabon, Portugal - Hybride
- 22. bis 24. September 2022 (3 Tage)
- Modul 5: Kreative Methoden und Herausforderungen in der Mediation
- Budapest, Ungarn - hybrid
- 20. bis 22. Oktober 2022 (3 Tage)
- Modul 6: Psychologische Aspekte in der Mediation und Abschluss
- Turin, Italien - vor Ort
- 24. bis 26. November 2022 (3 Tage) und
- 27. November 2022 - Abschlussprüfung zum Europäischen Mediator.
Kontakt Team IN Medias
- Website: https://in-medias.eu/
- E-Mail: info@in-medias.eu